Das ist die Lovestory von Corina und Patrick. Mit einem kleinen Augenzwinkern hier und ein bisschen Märchenstaub da; aber die Erzählungen sind grundsätzlich wahr.
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Am 14. Februar 2010 haben zwei Herzen zueinander gefunden.
Moment mal. 14. Februar? Wie kitschig, das ist ja... am Valentinstag?! Tja, halbe Sachen machen die beiden nicht, es ist wirklich wahr.
Die beiden, das sind Corina und Patrick.
Corina, geborene Heer am 30. April 1992, aufgewachsen in Grosswangen/LU. Als älteste von drei Schwestern schon früh vertraut mit viel Verantwortung, umsorgt sie ihre Schwestern seit jeher mit viel Empathie und Herz. Da passt ihr Beruf als Krankenschwester (Jaja, es heisst heute Dipl. Pflegefachfrau) perfekt ins Bild.
Patrick, geboren am 26. März 1992, wuchs im Rotherd St. Urban auf und hat eine ältere Schwester. Im Rotherd wohnt er noch heute, zusammen mit seiner Corina und Söhnchen Lars. Pädu ist der Inbegriff eines Bauernsohns. Früh begeistert von Tier und Maschinen, hilft er auf dem Hof seines Vaters wann es nur geht – bis und mit heute. Den Hof würde er gerne übernehmen und weiterführen.
Es ist fast so eine Liebe-auf-den-ersten-Blick--Hollywood-Märchen-Story.
"Darf ich dich küssen?"
An der Fasnacht in Dagmersellen geschah es; haben die beiden sich entdeckt, Blicke und – ganz offensichtlich – Interesse ausgetauscht.
Nun kennt der Erzähler die intimen Details natürlich nicht aufs Genauste. Aber wie ist es mit all den Legenden und Mythen? Sie wurden von Raum und Zeit etwas geschliffen und gebogen, aber im Kern ist die Wahrheit enthalten.
Und so geschah es, an besagtem Abend, gemäss Erzählung: Der junge, stämmige Patrick ging zielgerichtet und mit grossen Schritten auf die zierliche Blondine zu, blieb vor ihr stehen, schaute ihr tief in die Augen und fragte einfach mal so: "Darf ich dich küssen?" Corina sagte – wie wir ja jetzt wissen nicht zum letzten Mal – Ja!
Es wird gemunkelt, dass noch irgendeine Wette im Spiel war und Pädu für seinen Mut mit einem Bier belohnt wurde. Das spielt aber eigentlich keine Rolle, denn er hatte sich für seinen Kuss ja nicht einfach irgendeine ausgesucht. Er hatte sich seine Prinzessin ausgesucht: Corina. Sie freute dies auch ganz besonders, hatte sie doch schon bei früheren Gelegenheiten ein paar Blicke auf diesen grossen, kräftigen Burschen geworfen. Besonders seine Augen hatten es ihr sofort angetan.
Darauf folgten die üblichen Geschichten. Verliebt sein, Rosa Brille, einander den Eltern vorstellen und irgendwo dazwischen noch die Nacht, in der Pädu zwar bei Corina übernachten durfte. Aber nur am Boden! Jaja, Eltern...
De Pädu ond sGspüri
Das alles würde nicht hier stehen, hätte es nicht auch mit unserer Hornussergesellschaft etwas zu tun. Pädu fing im Jahr 2001 mit dem Hornussen an. Der für sein Alter schon früh grossgewachsene Pädu zeichnete sich zu Beginn vor allem mit seinem Gespür für den Stecken und seinen eleganten Bewegungen aus. Nicht...
Er war halt ein bisschen ein Holzi, ein Grobmotoriker, und aus eher gröberem Holz geschnitzt. Aber wie wir mittlerweile wissen: Harte Schale, weicher Kern. Das ist unser Pädu.
Und ja, so einige sahen in ihm nicht wirklich einen zukünftigen Shootingstar, keinen "richtigen" Hornusser. Sie sollten sich täuschen! Denn genau er, unser Pädu, hat letztes Jahr am Eröffnungshornussen teilgenommen und 2017 das OZHV-Verbandsfest in der 1. Stärkeklasse gewonnen. Dazu später mehr.
In einzelnen Streichen deutete Pädu sein Potenzial durchaus früh an. Es folgte jedoch eine Zeit, in der er einen "Gump" nahm. Es ist schwer zu sagen, ob es aufgrund des intensivierten Trainingsaufwandes war oder ob er in sich selber plötzlich einen besseren Hornusser sah als er es vielleicht lange Zeit selber geglaubt hatte. Aber es hängt sicherlich damit zusammen, dass Patrick gegen Ende seiner Junghornusserzeiten sich mehr und mehr für das Hornussen begeistern konnte, den Trainingsaufwand intensivierte und sein Potenzial für viele sichtbar andeutete.
Einen dritten Rang gab es 2008 beim Nachwuchs an einem Kleinanlass. Patrick machte auch Fortschritte an der Schindel. Diese komische Holztafel, an der er sich im Ries immer so gut festhalten konnte, benutzte er plötzlich auch noch zum Abtun. Zuerst umkurvte er im Stile des grossgewachsenen Ramon Zenhäusern die kleinen Junghornusser wie Slalomstangen (aber ohne die Brunftschreie), bald debütierte er auch in der B-Mannschaft. Ab 2011 wurde Pädu im A eingesetzt.
Da kannte er seine Corina bereits. Und sie erwies sich nicht nur für Patrick, sondern auch für die HG Balzenwil als echter Glücksfall. Zunächst einmal verzaubert sie mit ihrer ansteckenden Fröhlichkeit auch die grummligsten Vereinsmitglieder. Schon sehr bald absolvierte sie zudem den Schiedsrichter-Grundkurs und war bei vielen Spielen als kompetente Schiedsrichterin an unserer Seite.
Wenn dFrou Holle ifersöchtig wird
Corina glänzt bei ihren Tätigkeiten mit Überqualifikation. Denn sie kann nicht nur schreiben, rechnen und Regelkunde. Sie hat auch für jedes Bobo die richtige Arznei dabei, berät in allen anderen medizinischen Fragen und Seelendoktor ist sie sowieso von Anfang an (Original-Zitat: "Hornusser sind kompliziert"). Dabei erfuhr sie manchmal Dinge, die sie lieber nicht gewusst hätte... Item, lassen wir die Details.
Oft genug bietet sie sich als Fahrerin an und hält alle Sprüche der Hornusser nicht nur aus, sondern kontert sie. Im Hüttli hilft Corina ebenfalls aus. Ein kleines Manko hat sich im Laufe der Zeit dann auch behoben: Corina, der Sonnenschein unserer Hornussergesellschaft, schien Frau Holle eifersüchtig gemacht zu haben. Die nämlich schickte stets die Regenwolken vorbei, wenn Corina sich als Schiedsrichterin betätigte. Die alte Holle-Schachtel hat es aber mittlerweile aufgegeben, denn Corina liess sich die Laune davon nicht verderben. Es braucht schon mehr als ein paar Regentropfen, um diese Frau aus der Fassung zu bringen. Üsi Corina ebe.
Die Schöne und der Starke
Und in den letzten Jahren? Da wurde Prinz Patrick zum Power-Pädu und Prinzessin Corina zur Beauty of Balzenwil. Zumindest in der Märchen-Version. Die Realität ist nicht weit davon weg: Patrick das OZHV-Verbandsfest 2017 und verwies die gesamte Phalanx der Höchstetter auf die Plätze. Und als Beweis, dass dies kein Ausrutscher nach oben war, doppelte er eine Woche später am Interkantonalen Fest in Gerlafingen mit Rang 3 nach. Letztes Jahr durfte er am Eröffnungshornussen teilnehmen und haute gleich mal 91 Punkte auf den Platz. Päng! Power-Pädu!
Und wer die Beauty of Balzenwil-Geschichte in die Realität umgemünzt sehen möchte: Klickt oben rechts auf die Bilder der Hochzeit und schaut euch die Braut an. Da braucht es nämlich keine Worte mehr.
Aus Spass wurde Lars
Es scheint fast nicht möglich, die Erfolge von Pädu ohne seine Corina zu erklären. Genauso, wie es Corina ohne Pädu nicht mehr gibt. Ihre tiefe Verbundenheit ist schon lange spürbar und allen Höhen und Tiefen zum Trotz, sind sie das perfekte Team.
Corina, stets an seiner Seite, gab ihm immer viel Kraft, Rückhalt und Selbstvertrauen und ist damit ein wichtiger Faktor nicht nur im Privatleben von Patrick, sondern auch in seiner Entwicklung als Hornusser. Auf der anderen Seite ist Pädu der perfekte Ausgleich für Corina. Weg vom teilweise tristen Spitalalltag im Job und der Hektik, zu ihrem Pädu auf dem Lande, auf dem Bauernhof, wo alles so unschuldig und glücklich sein Wesen treibt. Wo sie ihre Sorgen und Ängste ihrem Liebsten anvertrauen und sich von der Seele reden kann.
Die beiden, stets gerne gesehen und beliebt in unserer HG, warteten dann mit dem nächsten Highlight auf: Am 18. März 2018 erblickte Lars das Licht der Welt. Das 49cm grosse und 3780 Gramm schwere "Mönschli" eroberte die Herzen der Hornusser im Sturm. Sie hätte niemals gedacht, so Corina kürzlich, dass sich die Hornusser so sehr für ihren Sohn interessieren würden. Da hatte sie sich für einmal in ihren Mitmenschen brutal getäuscht (das kommt selten vor, ich sag's euch!).
Die zähen Lederherzen der Hornusser wurden windelweich. Lars war eine Woche alt als er das erste Mal auf dem Hornusserplatz war. Er gehörte von Anfang an zu unserer grossen Hornusserfamilie, avancierte zu unserem grössten Fan und guckte schon am Eidgenössischen zum ersten Mal in so ein schönes Trinkhorn. Wie seine Augen geglänzt haben!
Alle wollen ihn gerne auf den Arm nehmen, mit ihm spielen und sind fasziniert von Lars. Nichts von wegen Corina und Pädu sind jetzt halt Eltern und es ändert sich nichts für die Hornusser. Nein, nein, die hat das auch ganz schön mitgenommen. Aber im Positiven.
Das wäre die fast perfekte, kitschige Märchenstory von Prinz Pädu, Prinzessin Corina und Sohn Lars. Wäre?
Ja, denn sie ist noch lange nicht zu Ende. Diese Geschichte verdient kein ".. und sie lebten glücklich bis...", sondern sie verdient ihre reale Fortsetzung, mit hoffentlich ganz vielen glücklichen, schönen, frohen Stunden mit diesem Traumpaar und ihrer jungen Familie. Wie auch immer es weitergehen mag und auch wenn einmal nicht alles märchenhaft glitzert: Die Balzenwiler Hornusser sind stolz auf ihr Traumpaar
Corina & Patrick mit Lars