Super-Saturday am letzten Spieltag


Die "Killer-Saison" 2019 hält, was sie versprochen hat: Spannung pur! Gewiss sind einige Tendenzen zu erkennen und es gibt schon feststehende Absteiger. ABER: Die Meister, Aufsteiger und die letzten Abstiegsplätze sind noch nicht in Stein gemeisselt. Und wer die laufende Saison verfolgt hat, der weiss: Es kann noch allerlei Verrücktes passieren. 

 

NLA

Recherswil-Kriegstetten A darf weiter hoffen

 

Höchstetten A reicht ein Punkt zum Meistertitel, das dürfte reine Formsache werden. Dahinter duellieren sich Wäseli und Wasen-Lugenbach im Fernduell um Rang 2.

Weitaus spannender wird es im Abstiegskampf: Dort nämlich hat sich Recherswil-Kriegstetten zurückgemeldet, nachdem die Solothurner am Sonntag von einer Nummer von Gegner Richigen profitieren konnten. Zuhause empfangen die Recherswiler am nächsten Samstag das bereits als Absteiger feststehende Biglen-Arni. Auch Lyssach muss hat keine Chance mehr auf den Ligaerhalt.

 

Bild: www.ehv.ch
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Damit Recherswil-Kriegstetten die Abstiegsplätze noch verlassen kann, sind sie auf Hilfe der Konkurrenz angewiesen. Das gleiche gilt für das punktgleiche Utzigen A, das eine Nummer weniger kassiert hat. Die Utziger müssen sich zuhause mit Wäseli messen. Gefährdet sind auch noch die Mannschaften auf den Rängen 10 bis 12: Das sind Heimiswil (34 Punkte), Gerlafingen-Zielebach (33) und Aufsteiger Wichtrach (32). Brisant: Heimiswil und Gerlafingen stehen sich im "Chänerech" direkt gegenüber. Heimiswil dürfte schon ein Punkt reichen (es sei denn, sie kassieren mehr als zwei Nummero), Gerlafingen könnte sich mit zwei Punkten retten, falls das Ries gleichzeitig sauber bleibt. Wichtrach empfängt noch Lyss, welches sich genau wie Zuchwil vorzeitig den Ligaerhalt gesichert hat.

Geht es nach Papierform, dürfte es für Utzigen A sehr schwierig werden, sich noch von einem Abstiegsplatz zu lösen. Den letzten Abstiegsplatz werden wohl Recherswil-Kriegstetten und Wichtrach unter sich ausmachen.

 


NLB, Gruppe 1

Unfassbare Pechsträhne der Zäziwiler, Oberdiessbach vor Überraschung

Die Oberdiessbacher haben alles in den eigenen Händen: Während sich die vier Verfolgerteams in Direktduellen "bekriegen", reisen die Leader in den Oberaargau: Der Gegner heisst Oberönz-Niederönz und hat selbst am Wochenende den definitiven Ligaerhalt sichergestellt. Das Zweitplatzierte Thörigen reist zum viertplatzierten Röthenbach ins Emmental. Und im "Möösli" kommt es zum Derby zwischen Balzenwil (Rang 3) und Mättenwil-Brittnau (5). Theoretisch könnten die ersten vier Teams noch aufsteigen, allerdings müsste Oberdiessbach einen wirklich rabenschwarzen Tag einziehen. Wirklich realistische Chancen hat noch Thörigen, das aber auf eine Nummer und Niederlage von Oberdiessbach hoffen, vor allem aber selber vier Punkte gegen Röthenbach gewinnen muss.

 

Bild: www.ehv.ch
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Am anderen Ende der Tabelle standen Häusernmoos und Eriswil schon länger als Absteiger fest, seit letztem Wochenende nun auch Rüedisbach. Wer aber hätte wohl zu Halbzeit gedacht, dass sich Belp-Toffen noch retten kann? Klar, das Flugplatz-Team hatte man anfangs Saison nicht in diesen Niederungen der Tabelle erwartet, doch eine Negativspirale zu Beginn der Meisterschaft brachte die Belper früh arg in Rücklage. Dass mittlerweile nicht nur Hoffnung aufgekeimt ist, sondern Belp sogar den Ligaerhalt aus eigener Kraft realisieren kann, das liegt auch an Zäziwil-Reutenen. Respektiv ihrer zweiten Meisterschaftshälfte. Die Zäziwiler sind wirklich nicht zu beneiden und haben eine unglaubliche Pechsträhne hinter sich: Vor knapp 2 Monaten lag das Team in Tuchfühlung mit der Tabellenspitze. In den letzten 7 Spielen kassierten die Zäziwiler dann immer genau eine Nummer – bis auf ein Spiel: Dort waren es sogar zwei. Damit wurde das Team durchgereicht steht aktuell auf Position 12, dem ersten Abstiegsplatz. Gleichauf, aber mit mehr Nummern liegt Steinen bei Signau. Gefährdet ist noch immer auch Belp-Toffen, das zwei Punkte Vorsprung hat, sowie theoretisch auch Thun. Die Oberländer können sich allerdings 0 Rangpunkte und vier Nummern leisten. Sowas sollte man nun wirklich nicht verspielen...

 

Belp-Toffen wird versuchen, beim Auswärtsspiel gegen Utzenstorf-Koppigen aus eigener Kraft alles klarzumachen. Wenn die Belper das Ries sauber halten, ist der Mist geführt. Kleine Zahlenspielerei: Holt Belp mit einer Nummer doch noch zwei Rangpunkte und Zäziwil-Reutenen feiert auswärts bei Bigenthal-Walkringen einen Vollerfolg, würden die Schlagpunkte entscheiden. Da hat Belp die Nase um 51 Zähler vorne. Das wäre ein echter Hitchcock!

Steinen bei Signau spielt zuhause gegen Eriswil und muss bei einem Vollerfolg darauf hoffen als lachender Dritter aus der letzten Runde zu gehen.

 


NLB, Gruppe 2

Matchball Nr. 2 für Schafhausen, ein Absteiger noch nicht fix

Einen Matchball hat Schafhausen im Emmental am Sonntag vergeben. Mit der Nummer gegen Oberwil wurde der vorzeitige Aufstieg vergeben. Kommen die Emmentaler doch noch einmal ins Zittern? Klar, zwei Rangpunkte reichen. Aber bei einer Nummer wird's gefährlich. Auswärts in Hettiswil wird es auch nach Schlagpunkten schwierig werden. Und sollte Schafhausen mit einem Nummero doch noch einen Punkt holen, hätte Verfolger Oschwand mit einem Vollerfolg gleich viele Rangpunkte, gleich viele Nummern, aber mehr geschlagene Punkte. Oschwand-Biembach muss aber auf jeden Fall vier Punkte bei Bramberg holen, wenn sie den lange unangefochtenen Leader im letzten Moment noch stürzen wollen. Kein leichtes Unterfangen. Schafhausen bleibt klarer Favorit, wenn auch mit einem kleinen "Aber".

 

Bild: www.ehv.ch
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Als Absteiger fest stehen Oberwil bei Büren, Bollodingen-Bettenhausen, Trimstein und überraschend auch Krauchthal-Hub. Eine Mannschaft wird es noch erwischen und der Grosskampf entbrannte bereits in der Runde vom vergangenen Wochenende. In den Direktduellen besiegte Hettiswil auswärts Zauggenried-Kernenried. Und Gondiswil entglitt der Sieg gegen Busswil mit zwei Nummern gegen Ende des Spiels. Diese vier Teams machen den letzten Abstiegsplatz unter sich aus, denn Grenchen müsste einen Nuller mit mindestens fünf Nummern einfahren und alle Teams an sich vorbeiziehen lassen – das können wir gut als theoretische Gefahr abtun.

 

Am schlechtesten dran sind mit Gondiswil und Zauggenried-Kernenried ausgerechnet zwei Mannschaften, die vor noch nicht allzu langer Zeit überraschend in die NLA aufgestiegen waren. Beide haben sie 32 Punkte auf dem Konto. Gondiswil liegt wegen der Anzahl kassierter Nummern (6) hinter Zauggenried-Kernenried (3). Busswil steht bei 33 Punkten und Hettiswil-Eintracht bei 35. Letztgenannte treffen wie oben erwähnt zuhause auf Leader Schafhausen. In diesem Duell müssen sie sich nicht verstecken. Bei Busswil liegt der Hund im übertragenen Sinne im Ries begraben. 15 Nummern bedeuten die zweitschlechteste Bilanz nach Schlusslicht Oberwil. Immerhin können die Berner zuhause antreten, mit Epsach reist ein harter Brocken an. Bei Zauggenried-Kernenried ist die Ausgangslage umgekehrt: Abtun kann diese Mannschaft, erst drei Nummern sind auf ihrem Konto. In Grenchen wird aber auch die Schlagleistung entscheidend sein und die Solothurner sind immer wieder für ein starkes Resultat gut. Gondiswil kann es nicht mehr aus eigener Kraft schaffen. Erschwerend hinzu kommt, dass mit Schüpbach ein starker Kontrahent gegenübersteht – und das auswärts. Ist für Hettiswil die Ausgangslage noch relativ komfortabel, kann ein Ausrutscher bei Busswil und Zauggenried-Kernenried den Abstieg zur Folge haben – und für Gondiswil das goldene NLB-Ticket für 2020.

 

 

 

Und zur Vervollständigung: Die Promotion von der ersten Liga in die NLB haben folgende Teams geschafft: Winistorf-Seeberg A, Sinneringen-Vechigen A, Hintermoos-Reiden A und Winterthur A.