Balzenwil A schafft den angestrebten Horngewinn am Eidgenössischen Hornusserfest, muss dafür aber bis zuletzt kämpfen. Die Balzenwiler werden mit 0 Nummern und 2058 Punkten Vierte.
Zäher Start
Am Samstagmittag beginnt der Wettkampf mit leichter Verzögerung um 14.10 Uhr und bei brütender Hitze. Die Ausgangslage ist total offen: Gut und gerne zehn Mannschaften kommen für einen Podestplatz in der 2. Stärkeklasse infrage. Weitere Mannschaften schielen auf einen Exploit und damit ein Horn, welches für die ersten fünf Mannschaften ausgegeben wird.
Balzenwil beginnt am Bock in etwa so, wie es schon die gesamte Saison lief: Solide, gut, in Ordnung – aber halt schon nicht überragend. Das alleine wäre noch kein Grund zur Sorge gewesen. Man ahnt "das Aber": Nach dem Wechsel ins Ries bleiben die Balzenwiler bei den ersten Streichen stumm. Die in dieser Saison so souverän agierende Mannschaft findet die Nousse einfach nicht. Bedenklich: Auf den anderen Spielfeldern scheint es diese Probleme überhaupt nicht zu geben. Ab dem fünften Spieler von Gegner Rütschelen wird es langsam besser, die Balzenwiler beissen sich ins Eidgenössische Fest und finden über den Kampf zurück ins Spiel.
Die Ausgangslage passt
Zurück am Bock gelingt eine leichte Steigerung auf 1043 Punkte. Und auch beim Abtun sieht es nun besser aus und die anfängliche Mühe ist verflogen. Die brenzligste Szene ereignet sich in Durchgang zwei als Ernst Jordi einen "Fluderi" im Zieli 3 abtun kann. So bringt sich Balzenwil A in eine gute Ausgangslage für die Entscheidung am Sonntag: Rang fünf, und Steigerungspotenzial noch vorhanden. Am meisten Punkte erzielt Gerlafingen-Zielebach, das allerdings eine Nummer kassiert und bereits am ersten Tag aus der Entscheidung fällt.
So führt Recherswil-Kriegstetten A vor Mättenwil-Brittnau A. Mit leichtem Rückstand folgen Biglen-Arni A, Oberönz-Niederönz A und Balzenwil A. Wiederum mit etwas Abstand dahinter können sich auch die Mannschaften bis und mit Belp-Toffen A auf Rang 11 noch berechtigte Hoffnungen auf einen Horngewinn machen. Im Ausstich am Sonntag heisst der Gegner für die Balzenwiler Winistorf-Seeberg A.
Es bleibt ein Krampf
Auch in der Entscheidung finden die Balzenwiler den Flow am Bock nicht. Die Leistung ist nicht grundschlecht, aber sie reicht nicht aus, um sich nach vorne zu orientieren. Dort schlägt Recherswil-Kriegstetten weiterhin auf hohem Niveau, die Oberönzer sind aber noch etwas stärker. Balzenwil und Mättenwil-Brittnau büssen Terrain ein. Dafür drücken von hinten Thörigen und Oschwand-Biembach nach. Der Grosskampf um die Hornränge, er ist endgültig entbrannt!
Im Ries finden die Balzenwiler wieder zu ihrer bisherigen Saisonform und bekunden weniger Mühe.
Die Entscheidung
Was nun folgt ist ein Herzschlagfinale vor einer würdigen Zuschauerkulisse: Zuerst gelingt den Balzenwiler eine marginale, aber bitternötige Steigerung. Mit 2058 Punkten wird Oschwand-Biembach A um 14 Punkte überflügelt. Die Emmentaler ihrerseits fallen wenig später durch eine Nummer aus dem Rennen. Doch Thörigen ist auf dem Vormarsch und will die Balzenwiler vom letzten Hornrang verdrängen.
Dann überschlagen sich die Ereignisse: Leader Recherswil-Kriegstetten A kassiert eine Nummer und fällt ausser Rang und Traktanden. Die beiden punktstärksten Teams der 2. Stärkeklasse sind damit geschlagen. Thörigen kann die Balzenwiler doch nicht mehr verdrängen, weil ihnen der letzte Durchgang misslingt. Sie rutschen aber dennoch auf einen Hornrang nach und werden fünfte, direkt hinter den Balzenwilern. Den Festsieg als lachender Dritter holt sich Oberönz-Niederönz A vor Biglen-Arni A. Beide überflügeln am Sonntag Mättenwil-Brittnau A.
Damit ist Biglen-Arni A die einzige Mannschaft, die die Oberaargauer Phalanx durchbrechen kann. Vier der fünf Trinkhörner gehen an den Oberaargau, von den insgesamt zehn Preisgewinnern holt sich der OZHV deren sechs. Gondiswil ist auf Rang 13 das einzige Oberaargauer Team, das leer ausgeht. Denn auch in der 1. Stärkeklasse obsiegt der OZHV: Höchstetten A feiert standesgemäss einen Heimsieg.
Fazit: Ziel erreicht!
Balzenwil A erreicht damit sein Ziel: ein Horngewinn am Eidgenössischen Hornusserfest. Am Bock nicht überragend, aber mit einer geschlossenen und kampfbetonten Leistung beim Abtun bleiben die Balzenwiler ohne Nummer.
In der Einzelwertung – die Schlagleistung lässt es erahnen – kommen nicht alle Balzenwiler auf Touren. Für ein Highlight sorgt deshalb eher unerwartet André Lanz: Ihm gelingt ein fast perfekter Wettkampf, der mit Rang 10 und einem Silberkranz belohnt wird! Benjamin Moser durfte sich auf Rang 40 über einen Rangkranz freuen.
Neun Balzenwiler holen den Kranz, für vier weitere reicht es zur Zweitauszeichnung. Anschliessend wohnten die Balzenwiler dem Königsstich bei und feierten an diesem wunderbar organisierten Hornusserfest ihren Horngewinn.